Tipps

Energie sparen

Stromspartipps

In unseren modernen Haushalten geht ohne Strom gar nichts mehr. Doch durch die ständig steigenden Energiekosten wird der Preis für die Kilowattstunde zunehmend teurer. Die Stromkunden müssen in ihrem Haushaltsbudget einen immer höheren Posten für Energie einplanen. Kann der private Verbraucher etwas gegen diese Preisspirale nach oben tun

Strom sparen im Haushalt – Welche Elektrogeräte gibt es?

Die erste Maßnahme ist, alle elektrischen Geräte, die sich in der Wohnung befinden, einmal aufzulisten. Es gibt in jedem Haushalt ein großes Potenzial, um Strom zu sparen. Die Energieagentur  untersuchte im Jahr 2011 in einer Studie, welches die größten Stromfresser zu Hause sind.

Für die Auswertung der Verbrauchsdaten in Sachen Stromverbrauch wurden mehrere tausend Haushalte befragt, in denen bis zu sechs Personen lebten. Danach entfallen auf den Betrieb von Computern, Druckern, Kühl- und Gefrierschränke, Lampen, dem Herd, Radios und Fernsehern und der Bereitung von Warmwasser bereits zwei Drittel der Stromkosten in einem durchschnittlichen statistischen Haushalt.

Dazu kommt beispielsweise noch Wäschewaschen, das Staubsaugen oder der Betrieb einer Umwälzpumpe für die Heizung. Den größten Posten an Stromkosten verursachen die elektronischen Geräte der Informations- und Bürotechnik im Arbeitszimmer und die gesamte Palette der Unterhaltungselektronik. Der zweite energieintensive Bereich sind die Haushaltsgeräte.

Energie sparen – aber wie?

Die Bundesregierung geht davon aus, dass der private Stromkunde sein großes Einsparungspotenzial nutzen sollte, damit er auch zukünftig seine Stromrechnung bezahlen kann. Dies ist langfristig jedoch nur möglich, wenn alte Stromfresser durch effiziente und Strom sparende Geräte und Leuchtmittel ersetzt werden.

So kosten fünf Stunden Brenndauer einer Glühlampe mit 100 Watt mehr als 12 Cent. Wird die Glühlampe durch eine 15-Watt-Energiesparlampe ersetzt, kostet die gleiche Brenndauer nur noch zwei Cent. Auch das Umrüsten eines alten Backofens auf ein modernes Gerät mit Umluft kann bis zu einem Drittel weniger Energieverbrauch bedeuten. Der Geschirrspüler sollte richtig vollgepackt werden, bevor er eingeschaltet wird. Die Wahl des auf den tatsächlichen Verschmutzungsgrad abgestimmten Spülprogramms spart zudem Energie. Beim Wäschewaschen kann in den meisten Fällen auf die Vorwäsche verzichtet werden. Wer statt bei 60 Grad nur bei 40 Grad wäscht, kann bei einem Waschgang etwa die Hälfte des Stroms einsparen.

Bei Neuanschaffungen von elektronischen Geräten sollte stets auf die höchste Energieeffizienzklasse geachtet werden. Wer sparen will, sollte überlegen, ob jedes vorhandene Gerät im Haushalt wirklich gebraucht wird. Elektrische Geräte verbrauchen auch im Stand-by-Betrieb Strom. Am besten ist es, den Stecker zu ziehen.

Der Verbraucher ist auch bei der Wahl des Stromanbieters gefragt. Der Wechsel zu einem günstigen Stromanbieter kann viel Geld sparen.

Wie können Heizkosten spürbar gesenkt werden?

Heizen kostet Geld, das weiß jeder. Aber nur wenige wissen, wie man diese Kosten mit ein paar kleinen Tricks senken und somit das eigene Konto von zu hohen Heizkosten entlasten kann.

Es gibt unterschiedliche Techniken, die genutzt werden können, um die eigene Wohnung zu beheizen. Egal ob mit Strom, Gas, Öl, Pellets oder Fernwärme – alle Heiztechniken besitzen ihre Vor- und Nachteile.

Auch auf erneuerbare Energien kann gesetzt werden. Vor allem Solarenergie hat sich in letzter Zeit bewährt. Zwar sind die Anlagen in der Anschaffung teuer, jedoch rentiert sich diese Investition bereits nach einigen Jahren.

Wie kann Geld beim Heizen gespart werden?

Auch wenn bereits eine günstige Heizmethode in das Haus eingebracht wurde, bedeutet dies nicht, dass man nicht noch mehr Geld sparen kann. Oft machen Kleinigkeiten den Unterschied aus.

Tipp 1:

Wichtig ist, die Heizkörper regelmäßig zu entlüften. Durch Luft in den Heizungsrohren können Energie und Wärme nicht optimal weitergeleitet werden und geht zu einem bestimmten Teil verloren. Wasser leitet die Wärme fast ohne Verluste weiter.

Tipp 2:

Die Heizung sollte generell abgeschaltet bleiben, wenn die Zimmertemperatur angenehm ist und die Außentemperatur den Raum nicht zu schnell abkühlen lässt. Am besten wird dies über den Hauptschalter für die Heizungen, welcher sich in der Regel im Stromkasten befindet, erledigt, so dass auch wirklich sichergestellt ist, dass alle Heizungen im Haus aus sind.

Tipp 3:

Besser Stoßlüften anstatt die Fenster kippen. Im Winter bzw. an kalten Tagen sollte man den Lüftungsvorgang relativ kurz halten, damit die warme Heizungsluft nicht nach außen dringen kann.

Tipp 4:

Unbewohnte Zimmer und Bereiche im Gebäude müssen nicht geheizt werden. Vor Urlaubsfahrten ebenfalls daran denken, die Heizung auszuschalten.

Vielleicht denken viele, dass diese Tricks nur minimalen Erfolg erzielen können. Jedoch ist die Summe aller Einsparungen ausschlaggebend für eine niedrigere Heizkostenrechnung.

Geld sparen mit Solarenergie

Aufgrund der Entwicklung des Strompreises machen sich viele Haushalte Gedanken über Alternativen zur Stromgewinnung. Solarenergie ist eine von mehreren Möglichkeiten, bares Geld zu sparen. Mit der Installation von Sonnen- bzw. Solarkollektoren lässt sich beispielsweise das Warmwasser heizen (Solarthermie). Der Vorteil dabei – die Investition für die Gewinnung von Solarenergie wird vom Staat und von vielen Gemeinden unterstützt.

Pro Quadratmeter gibt es 70 Euro Förderung dazu. Auf längere Sicht gerechnet amortisieren sich so die Kosten für die Installation von Solarkollektoren.

Warmwasser durch solarthermische Anlagen

Rund 60% des Energiebedarfs lässt sich beim Warmwasser durch Sonnen- bzw. Solarkollektoren gewinnen. Mehr als die Hälfte der Gesamtenergie für die Warmwasseraufbereitung können damit aus der Sonne bezogen werden.

Und da die Sonne das ganze Jahr über Energie liefert, ist dies ein vorteilhafter Weg zu sparen und zu nutzen, was die Natur zur Verfügung stellt.

Die restlichen 40% des Energieaufwands für das Warmwasser kommen wie gewohnt aus dem Heizkessel. Dieser ist in unseren Gefilden erforderlich, da die Sonne nicht ganzjährig kontinuierliche Mengen an Energie abgibt. Eine vierköpfige Familie würde circa acht Quadratmeter Kollektorfläche benötigen um in den warmen Monaten von Mai-September die ganze Energie für die Warmwasserbereitung aus der Sonne zu nutzen.

Dach Eignung

Nicht jedes Dach ist geeignet für Sonnenkollektoren. Beraten lässt man sich dabei am besten von einem Fachmann. Auch das Aufbauen der Kollektoren sollte man lieber dem Fachmann überlassen. Sonst wird die Energie unter Umständen nicht richtig genutzt.

Nicht nur auf den Dächern, sondern auch auf Freiflächen ist es übrigens möglich, Sonnenkollektoren aufzustellen.

Mit sogenannten Solarmodulen und einer Photovoltaikanlage lässt sich die Sonnenenergie in Strom umwandeln. Diesen speist man dann ins örtliche Netz. Dank des erneuerbaren Energien Gesetzes gibt es auch eine festgeschriebene Vergütung.

Kleine aber feine Hilfen zum Sparen sind auch Aufladegeräte, die durch Lichtenergie betrieben werden. Wer also viele Batterien benötigt, muss nicht immer den Weg zur Steckdose wählen, sondern kann auch ein Solarladegerät in die Sonne legen.

Stromverbrauch beim Kühlschrank minimieren

Wie so viele Kosten im Alltag, die leider von uns nicht beeinflusst werden können, so steigen auch die Energiekosten in den letzten Jahren kontinuierlich. Die Nutzung von Strom beispielsweise liegt aber in unserer eigenen Hand und wenn zum Beispiel bei Kühlschränken und Gefriergeräten einige Energiespartipps beachtet werden, lassen sich relativ schnell auch Verbrauch und Kosten reduzieren.

Tipps rund um den Kühlschrank
Bereits bei der Anschaffung eines neuen Gerätes sollte man grundsätzlich auf die Energieeffizienz (Energieeffizienzklassen) achten. Ein mögliches „Schnäppchen“ kann sich oftmals im Nachhinein als reiner „Energiefresser“ erweisen. Daher empfiehlt sich beim Kauf eines Kühlschranks lieber etwas tiefer in die Tasche greifen, um ein energiesparendes Modell zu erhalten.

Auch der Standort in der Küche kann über den Stromverbrauch entscheiden. Wird das Gerät in der Nähe des Herdes oder der Heizung platziert, so wird deutlich mehr Strom benötigt, um die gewünschte Innentemperatur aufrechtzuerhalten. Denn durch die erwärmte Außentemperatur muss der Kühlschrank wesentlich mehr Energie aufbringen um seine gewünschte Kälte zu entwickeln.

Ist das Gerät ausreichend gefüllt, so wird deutlich weniger Energie benötigt, da die einzelnen Produkte die entsprechende Kälte speichern und nur wenig Leerraum gekühlt werden muss. Bei der entsprechenden Sortierung der Lebensmittel sollte darauf geachtet werden, dass auch die Innentemperatur ein leichtes Gefälle aufweist: die wärmere Luft befindet sich in den oberen, die kühlere in den unteren Regionen. Deshalb sollten leicht zu kühlende Produkte eher oben (Joghurt, Butter, etc.), stärker zu kühlende Lebensmittel eher unten gelagert werden (Aufschnitt, Fleisch, Fisch, etc.). Das Öffnen des Kühlschranks sollte immer zügig geschehen und die Tür nicht zu weit geöffnet werden, um ein unnötiges Eindringen warmer Raumluft zu vermeiden.

Sofern Ihr Gerät keine Abtauautomatic besitzt, ist regelmäßiges Abtauen empfohlen: Einerseits fördert dies die Hygiene des Gerätes durch das anschließende Auswaschen mit klarem Wasser, andererseits kann so eine eventuelle Gefrierschicht, bei der sich bereits ab 1 cm Dicke der Verbrauch um enorme 50% erhöht, vermieden werden.

Bei Berücksichtigung der zuvor genannten Tipps stellt sich zeitnah ein deutlicher Abfall des Energieverbrauchs ein. Unnötig Energie zu verschwenden ist out und muss nicht sein – und zudem freut sich auch der eigene Geldbeutel über die zusätzlichen Ersparnisse.

Strom

Rund um Strom

Der Strompreis – wie kommt er zustande?

Grundsätzlich wird der Strompreis aus drei Elementen gebildet:

a) Den Kosten für die Erzeugung, Beschaffung, den Vertrieb sowie Service und Dienstleistungen: Dies sind die vom Energieversorger grundsätzlich zu beeinflussenden Preisbestandteile.

b) Den regulierten Netzentgelten: Die Kosten für die Netzinfrastruktur werden über die Netzentgelte auf die Netznutzer und damit die Letztverbraucher im jeweiligen Versorgungsgebiet verteilt. Die Regulierungsbehörden von Bund (Bundesnetzagentur) und Ländern stellen sicher, dass die Netzentgelte angemessen und diskriminierungsfrei sind. Von 2006 bis 2011 sind die Netzentgelte im Zuge der Netzregulierung deutlich gesunken.

Der zunehmende Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien verursacht in vielen Regionen Deutschlands jedoch einen erheblichen Investitionsbedarf in den Übertragungs- und Verteilnetzen, da neue Regenerativanlagen ans Netz angeschlossen und technisch integriert werden müssen. Dies führt u.a. dazu, dass seit 2012 in vielen Regionen Deutschlands steigende Netzentgelte zu verzeichnen sind.

c) Steuern, Abgaben und Umlagen (EEG-Umlage, § 19 StromNEV-Umlage, KWK-G-Umlage, Offshore-Haftungs-Umlage, Umlage für abschaltbare Lasten, kurz abLa-Umlage, Stromsteuer, Konzessionsabgabe und Mehrwertsteuer): Diese staatlich veranlassten Preisbestandteile sind für 2014 noch einmal deutlich gestiegen und 2015 erstmals leicht gesunken.

So beträgt 2015 die EEG-Umlage 6,17 ct/kWh und damit knapp 42 % mehr als in 2012 (3,592 ct/kWh). Die § 19-StromNEV-Umlage beträgt 2015 0,237 ct/kWh und hat sich damit gegenüber 2012 (0,151 ct/kWh) fast verdoppelt. Und auch die KWK-G-Umlage ist von 0,002 ct/kWh im Jahr 2012 auf aktuell 0,254 ct/kWh gestiegen. Demzufolge ist auch die Mehrwertsteuer deutlich angestiegen. Des Weiteren ist durch die Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes mit Wirkung zum 1.1.2013 eine neue Umlage eingeführt worden, die sog. Offshore-Haftungs-Umlage (s.u.). Diese beträgt für Haushaltskunden im Jahr 2015 -0,051 ct/kWh und ist damit 2 Jahre nach Einführung erstmals im negativen Bereich. Seit 2014 gibt es als weitere Umlage die sog. abLa-Umlage, die Umlage für abschaltbare Lasten. Sie liegt 2015 bei 0,006 ct/kWh.

Insgesamt machen die staatlich veranlassten Preisbestandteile (Steuern, Abgaben und Umlagen) 2015 damit rund 52 % des Strompreises für Haushaltskunden aus (2012: ca. 45 %).

Erläuterung zu den staatlich induzierten Preisbestandteilen:

Konzessionsabgabe

(Höhe individuell je nach Netzgebiet) Die Konzessionsabgabe ist ein Entgelt an die Kommune für die Mitbenutzung von öffentlichen Verkehrswegen durch Versorgungsleitungen. Ihre Höhe variiert in Abhängigkeit von der Gemeindegröße zwischen 1,32 und 2,39 ct/kWh (§2 Konzessionsabgabenverordnung (KAV)).

Stromsteuer/Energiesteuer

Die Stromsteuer/Energiesteuer ist eine durch das Stromsteuergesetz/Energiesteuergesetz geregelte Steuer auf den Energieverbrauch.

EEG-Umlage

Mit der EEG-Umlage wird die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien gefördert. Die aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) entstehenden Mehrbelastungen werden bundesweit auf die Letztverbraucher umgelegt.

KWK-G Umlage

Mit der KWK-G-Umlage wird die ressourcenschonende gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme gefördert. Die aus dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) entstehenden Belastungen werden bundesweit auf die Letztverbraucher umgelegt.

§ 19 StromNEV-Umlage

Mit der § 19 StromNEV-Umlage wird die Entlastung bzw. Befreiung stromintensiver Unternehmen von Netzentgelten finanziert. Die aus der Strom-Netzentgeltverordnung (StromNEV) entstehenden Belastungen werden bundesweit auf die Letztverbraucher umgelegt.

Offshore-Haftungsumlage

Mit der Offshore-Haftungsumlage nach § 17 f Energiewirtschaftsgesetz werden Risiken der Anbindung von Offshore-Windparks an das Stromnetz abgesichert. Die aus der Offshore-Haftungsumlage entstehenden Belastungen werden bundesweit auf die Letztverbraucher umgelegt.

abLa-Umlage

Die 2014 neu eingeführte Umlage für abschaltbare Lasten steht für die Idee, dass große industrielle Stromverbraucher bei drohender Instabilität des Stromnetzes vom Netz gehen können und dafür eine Entschädigung erhalten. Zur Finanzierung bezahlen die Endverbraucher die sog. abLa-Umlage.

Mehrwertsteuer

Die Mehrwertsteuer wird für den gesamten Strompreis mit all seinen Bestandteilen erhoben.

Aus der Addition aller Komponenten resultiert letztendlich der Strompreis. Steigen die Preise für einzelne Komponenten, steigt dadurch auch der Strompreis für die Endverbraucher.

Stromanbieter wechseln

Die Strompreise für private Haushalte steigen immer schneller. Zur effektiven Reduzierung der Rechnung hilft oft nur noch ein Stromanbieterwechsel. Hier liegt vor allem für Erstwechsler ein erhebliches Sparpotential, das im ersten Jahr einige hundert Euro ausmachen kann. Im Tarifdschungel den Überblick zu behalten ist ohne technische Hilfe jedoch kaum möglich. Für jeden Wohnort gibt es mittlerweile Dutzende von Versorgern mit unterschiedlichsten Tarifen. Mit einem Stromvergleichsrechner bekommt man eine übersichtliche Anzeige aller Stromanbieter, die den Vorlieben des Kunden entsprechend, gefiltert werden können.

Was beim Anbieterwechsel zu beachten ist

Der Wechsel zu einem neuen Stromanbieter ist risikolos, wenn einige Regeln beachtet werden. Feste Stromkontingente sollten Kunden nur dann kaufen, wenn sie ihren Verbrauch sehr genau einschätzen können, denn bei Unterschreitung gibt es kein Geld zurück, während eine Überschreitung hohe Kosten produzieren kann. Vorauskasse ist ebenfalls nicht zu empfehlen, da bei einer möglichen Insolvenz der Kunde kaum Chancen auf eine Rückerstattung hat.

Kaum Formalitäten für den Kunden

Über einen Stromrechner können in der Regel alle Formalitäten zum Wechsel des Stromanbieters in die Wege geleitet werden. Viele Versorger ermöglichen den Wechsel direkt online; bei anderen bekommt man die Vertragsunterlagen per Post zugeschickt. Nach Abschluss des Vertrages muss der Kunde sich um nichts mehr kümmern, denn die Kündigung beim alten Stromanbieter wird (unter Berücksichtigung der Vertragslaufzeit) automatisch veranlasst. Bei Strompreiserhöhungen gilt übrigens unabhängig von der Laufzeit ein Sonderkündigungsrecht. Angst vor einer Unterbrechung der Stromversorgung ist unbegründet, denn selbst bei Verzögerungen des Wechselvorgangs muss der örtliche Grundversorger in jedem Fall einspringen und den Kunden beliefern.

Ökostrom richtig auswählen

Wer gezielt zu einem Ökostromanbieter wechseln möchte, findet auch hierfür zahlreiche günstige Angebote. Allerdings sollte der Kunde darauf achten, dass es sich um „echten“ Ökostrom handelt, der durch entsprechende Gütesiegel zertifiziert wurde. Obwohl sie früher oft als teuer galten, liegen die meisten Ökostromanbieter heute deutlich unter den Strompreisen der teuren Grundversorgungstarife. Der Wechsel lohnt sich also auf jeden Fall.

Stromzähler ablesen – aber richtig!

Viele Stromanbieter fordern ihre Kunden dazu auf, den Stromzählerstand einmal pro Jahr selbst abzulesen und mitzuteilen. Das spart dem Unternehmen und den Kunden bares Geld, da kein Mitarbeiter in die einzelnen Haushalte kommen muss, um das Ablesen zu übernehmen.

Richtig Ablesen

Doch wie macht man es richtig, das Ablesen? Abhängig davon, wann ein Stromzähler installiert wurde, können sich die verschiedenen Zähler bezüglich Aussehen und Aufbau voneinander unterscheiden. Meist haben Stromzähler jedoch ein schwarzes Plastikgehäuse und sind daran leicht zu erkennen.

Das Herzstück des Stromzählers ist eine Ziffernanzeige, die je nach Stromverbrauch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit läuft.

Der Stromverbrauch wird in der Einheit Kilowattstunden – kurz kWh – gemessen. Demnach bewegt sich die Anzeige schneller, wenn zu einem Zeitpunkt viel Strom verbraucht wird und entsprechend langsamer oder gar nicht, in den Zeiten wenn wenig oder kein Strom verbraucht wird.

Der sichtbare Zählerstand zeigt jedoch nicht an, wie viel Strom im Zeitraum seit dem letzten Ablesen verbraucht worden ist, weil der Zählerstand nicht zurückgestellt wird.

Den tatsächlichen Verbrauch im Ablesezeitraum kann man ermitteln indem man den auf der letzten Stromrechnung angegebenen Zählerstand mit dem aktuellen Stand vergleicht.

Die Differenz entspricht dem Verbrauch. Beim Ablesen des Stromzählerstandes sind die Nachkommastellen zu vernachlässigen.

Jeder Stromzähler besitzt außerdem eine Nummer, die ihn eindeutig einer Verbrauchsstelle, zum Beispiel einem Haushalt zuordnet. Diese Zählernummer kann an verschiedenen Stellen am Zähler angebracht sein, je nach Ausführung.

Um sicherzugehen, findet man die Zählernummer auch auf der Stromrechnung. Der Zeitpunkt, zu dem der Stromzähler abgelesen werden muss, kann je nach Anbieter variieren. Normalerweise erinnert der Stromanbieter seine Kunden vorab schriftlich daran, die Zählerstände zu einem bestimmten Datum – beispielweise zum Jahresende – zu übermitteln.

Die Übermittlung kann auf unterschiedliche Weise erfolgen bzw. gefordert werden: Bei Stromanbietern mit Onlinetarifen kann der Zählerstand online eingegeben werden, andere Stromanbieter senden ihren Kunden eine Ablesekarte zu, in die der Zählerstand einzutragen ist; die Ablesekarte gilt es dann per Post bis zum angegebenen Termin zurückzuschicken.

Im herkömmlichen Fall, wenn der Stromanbieter seinen Kunden eine Ablesekarte zukommen lässt, ist die Nummer des Stromzählers darauf schon eingetragen. Sind einem Haushalt mehrere Stromzähler zugeteilt, ist zu beachten, dass die jeweiligen Zählerstände den richtigen Stromzählern zugeordnet werden.

Stromtarife in der Grundversorgung

Der Tarif ist entscheidend

Ein Blick auf die Strompreise zahlt sich aus. Für die Kosten maßgeblich entscheidend ist der Tarif, in den Sie eingestuft sind. Beziehen Sie beispielsweise vom Grundversorger Strom und haben Sie sich für keinen speziellen Tarif entschieden, werden Ihre Stromkosten automatisch zum meist teuren Grundversorgungstarif abgerechnet. Ein Wechsel lohnt sich allemal, sei es zu einem anderen Anbieter oder in einen günstigeren Tarif beim Grundversorger. Je nach Verbrauch können Sie hier jährlich bares Geld sparen. Ein Vergleich mit unserer Schwarzwald-Kuckucksuhr zeigt Ihnen die unterschiedlichen Vertragsvarianten und das Einsparpotenzial auf.

Der Strom, den Sie bei einem Anbieterwechsel beziehen, fließt dabei durch das gleiche Stromnetz. Denn Ihr Anbieter bezahlt für die Nutzung des Stromnetzes Durchleitungskosten an den jeweiligen Netzbetreiber. Aber keine Angst, bei Vertragsende stehen Sie nicht ohne Strom da. Ihr Grundversorger überbrückt während einer Wechselphase die Stromversorgung, das heißt, er gewährt Ihnen weiterhin Versorgungssicherheit bis ein neuer Anbieter oder ein anderer Tarif gewählt ist.

Was ist ein Grundversorger?

Alle drei Jahre wird geprüft, wer in einem Stromnetzgebiet der Grundversorger ist. Wer die meisten Haushaltskunden mit Strom für die private Nutzung versorgt, ist der Grundversorger im jeweiligen Netzgebiet. Das kann entweder das ortsansässige Stadtwerk oder ein größerer Energieversorger sein. Für Sie bedeutet das, sobald Sie Strom in einer neuen Wohnung entnehmen, sei es für den Kühlschrank oder fürs Licht, kommt automatisch beim Grundversorger ein Stromvertrag zu Standardpreisen zustande. Es sei denn, Sie haben sich bereits vor dem Einzug in Ihre Wohnung einen Anbieter Ihrer Wahl gesucht. Ihr neuer Anbieter versorgt Sie mit Strom, für auftretende Störungen bleibt weiterhin der Grundversorger zuständig, sofern er gleichzeitig der Netzbetreiber ist.

Wege aus der Grundversorgung

Generell ist die Grundversorgung mit einer Frist von 2 Wochen kündbar. Somit können Sie innerhalb kurzer Zeit zu einem anderen Anbieter wechseln oder einen günstigeren Tarif beim jeweiligen Grundversorger abschließen. Meist handelt es sich dabei allerdings um längerfristige Verträge, die auch mit einer längeren Kündigungsfrist verbunden sind. Aufgrund der Laufzeiten ist ein Wechsel zu einem anderen Anbieter oder zurück in die Grundversorgung nicht kurzfristig möglich.

Stromausfall – Was tun?

Deutschland ist der führende Meister, wenn es um ununterbrochene Stromversorgung geht. Ein Bundesbürger muss im Durchschnitt nur mit einem Ausfall von ca. 15 – 20 Minuten pro Jahr rechnen. Für den Fall der Fälle – hier ein paar Tipps zur Beachtung.

Bei einem Stromausfall ist es ratsam, dass alle elektronischen Geräte ausgeschaltet werden, die zuvor in Betrieb waren. Anschließend sollte man sich vergewissern in welchen Bereichen der Wohnung oder des Hauses der Strom ausgefallen ist.

Dazu werden verschiedene Geräte oder der Lichtschalter in den verschiedenen Zimmern getestet. Ist der gesamte Strom in einzelnen Räumen weg, so überprüft man die Sicherungen. Wenn sich herausstellt, dass der komplette Strom nicht nur in einem, sondern in mehreren Häusern ausgefallen ist und sogar Straßenzüge nicht mehr versorgt werden, so ist dies oft ein Anzeichen für das Ausfallen des Niederspannungsnetzes.

In diesem Fall können nur die Netzbetreiber den Strom wieder anstellen. Sind allerdings nur die Sicherungen betroffen, so kann man diese selbst wieder in Gang bringen. Dazu hilft meistens schon das Betätigen des Sicherungsschalters.

Geräte nach und nach prüfen

Ansonsten wird überprüft, durch welches elektronische Gerät im Haushalt der Stromausfall verursacht wurde. Hierzu werden die verschiedenen Geräte die in Betrieb waren nach und nach wieder eingeschaltet.

Kann trotz dieser Methoden die Ursache des Stromausfalls nicht erkannt werden, so ist in jedem Fall professionelle Hilfe anzufordern. Dazu wendet man sich entweder an den örtlichen Netzbetreiber oder an einen Elektroinstallateur, der das Problem dann behebt.

An der Hauptsicherung und am Hausverteilerkasten sollte man ohne ausreichende Kenntnisse nicht herumhantieren. Diese sind ausschließlich dem Fachmann vorbehalten.

Übrigens: Wenn der Strom wieder zur Verfügung steht, empfiehlt es sich die elektrischen Geräte erst nach und nach wieder einzuschalten um zu vermeiden, dass es zu einer weiteren Überlastung und damit zu einem erneuten Ausfall kommt.

kWh / Kilowatt Stunde

Die Kilowatt Stunde wird oft auch nur als Wattstunde bezeichnet und mit kWh oder Wh abgekürzt. Diese Maßeinheit bezeichnet die Energie, häufig Strom oder Erdgas, die verbraucht wird. Die Einheit ist auch im internationalen Einheitssystem (SI) festgelegt und zur Benutzung zugelassen. Dabei entspricht eine Wattstunde einer Leistung von 1 Watt, die von einem System in einer Stunde entweder aufgenommen oder abgegeben wird. Bei einer Kilowattstunde handelt es sich um das Tausendfache.

Die Formel, um den Stromverbrauch eines Gerätes zu berechnen, lautet wie folgt:

Leistung (angegeben in Watt) mal Zeit (angegeben in Stunden) ist gleich der Stromverbrauch in Wattstunden (Wh). Teilt man diesen Wert durch 1000, kann man den Stromverbrauch in Kilowattstunden (kWh) ermitteln.

Wie kann man eine Kilowattstunde Strom effizient einsetzen?

Im Durchschnitt kostet in Deutschland eine Kilowattstunde Strom ca. 28 Cent. Doch was kann man alles damit machen, um diese effektiv zu nutzen? Die folgenden Aktivitäten verbrauchen etwa eine Kilowattstunde Strom:

  • der Waschgang einer Waschmaschine
  • das Bügeln von etwa 15 Hemden
  • eine Glühbirne mit einer Leistung von 60 Watt 17 Stunden brennen lassen
  • mit einem 1000 Watt Staubsauger etwa eine Stunde staubsaugen
  • eine Stromsparlampe etwa 90 Stunden brennen lassen
  • zwei Tage einen Kühlschrank betreiben, der ein Volumen von 300 Litern hat
  • einen Kuchen mit Hefe backen
  • ein Essen für etwa 4 Personen auf einem elektronischen Herd kochen
  • etwa 133 Scheiben Toastbrot in einem Toaster rösten
  • etwa 50 Stunden lang aktiv an einem Laptop arbeiten
  • etwa 2500 Männer können sich mit einem elektronischen Rasierer rasieren
  • etwa eine Stunde lang die Haare mit einem Föhn mit einer Leistung von 1000 Watt trocknen
  • etwa 7 Stunden den Fernseher laufen lassen

Durchschnittlicher Stromverbrauch

Aufgrund der gestiegenen Strompreise beschäftigen sich viele Menschen intensiver mit ihrer Stromrechnung. Es werden Überlegungen angestellt, in welcher Form Einsparungen möglich sind. Tarifvergleiche und Anbieterwechsel sind eine Möglichkeit, die zur Reduzierung der Kosten beitragen können. Die Änderung des eigenen Verhaltens bei der Nutzung von Strom sind eine weitere Möglichkeit, Einsparungseffekte zu erzielen. Interessant ist sicherlich auch die Frage, wie hoch der Stromverbrauch in anderen Haushalten ist und wie die Durchschnittswerte sind?

Eine Frage zu der es im Grunde genommen keine eindeutige Antwort gibt, denn der Stromverbrauch hängt von vielen Faktoren ab. Die Anzahl der Familienmitglieder spielt eine Rolle, welche Geräte werden von Haushalten genutzt, welche Energieeffizienzklassen haben Geräte, wie werden Lichtquellen genutzt und viele weitere Fragen nach den persönlichen Gewohnheiten sind hier ausschlaggebend.

Schauen wir uns einmal den Punkt der Wassererwärmung genauer an. Wird das Wasser zum Spülen oder Baden über einen elektrischen Boiler erhitzt, gibt es einen wesentlichen Unterschied zu einem Haushalt, der dieses Gerät nicht benötigt. Bei einem Haushalt mit zwei Personen muss ohne Durchlauferhitzer im Durchschnitt mit etwa 2.700 kWh/pro Jahr gerechnet werden. Wird das Wasser in einer Wohnung elektrisch beheizt, so sind durchschnittlich 1000 kWh mehr in einem Jahr zu bezahlen. Diese Werte beruhen auf der Grundlage, dass sich keine weiteren stromintensiven Geräte im Haushalt befinden.

Durchschnittswerte

  • 1 Personenhaushalt: 2000 kWh/Jahr
  • 2 Personenhaushalt: 3400 kWh/Jahr
  • 3 Personenhaushalt: 4200 kWh/Jahr
  • 4 Personenhaushalt: 5000 kWh/Jahr

Natürlich kann jede Familie etwas tun, damit der Stromverbrauch gesenkt wird. Die Waschmaschine wird nur mit voller Trommel in Gang gesetzt und bei den meisten Wäschestücken genügen 40 Grad. Sehr viel Energie benötigen Kühlschrank oder Gefrierschrank. Die Türen sollten nur kurz geöffnet werden, damit nur wenig kalte Luft entweicht.

Trotzdem wird es bei einer identischen Ausstattung und gleicher Anzahl der Personen zweier Wohnungen zu einer erheblichen Abweichung bei der Stromrechnung kommen. Der Grund ist in den unterschiedlichen Lebensgewohnheiten zu sehen, welche zwangsläufig zu einem ungleichen Stromverbrauch führen.

Durchleitung

Was bezeichnet man als „Durchleitung“?

Damit Strom und Gas auch beim Verbraucher ankommen, muss der Transport aus den Kraftwerken in die Haushalte erfolgen. Das geschieht über sogenannte Verteilnetze und nennt sich „Durchleitung“.

Für die Durchleitung der Energie zum Endkunden erheben die jeweiligen Netzbetreiber eine Gebühr – die sogenannten Netznutzungsentgelte. Diese sind vom Strom- beziehungsweise Gasanbieter an den Netzbetreiber zu zahlen. Das Netznutzungsentgelt ist somit eine Transport- und Verteilgebühr. Die jeweils gültigen Netznutzungsentgelte der einzelnen Netzbetreiber werden regelmäßig im Internet veröffentlicht.

Netzentgelte schwanken je nach Region

Die Höhe der Netznutzungsentgelte können Netzbetreiber jedoch nicht willkürlich bestimmen. Vielmehr errechnet die Bundesnetzagentur auf Basis der Netzentgeltverordnungen (StromNEV und GasNEV) die zulässigen Preise. Die von den Regulierungsbehörden festgesetzten Netzentgelte können regional stark schwanken. Insbesondere ländliche Regionen müssen im Vergleich zu Ballungszentren höhere Netzentgelte in Kauf nehmen. Der Grund: Auf einen Kilometer Leitungslänge kommen weniger Abnehmer, auf deren Schultern sich die Kosten verteilen. Darüber hinaus mussten Energieversorger beispielsweise in Ostdeutschland stark in den Netzausbau investieren. Auch das hat Auswirkungen auf die Höhe der Netzentgelte in den einzelnen Regionen. In die Angebotskalkulation der Versorger fließt dieser Umstand ein, so dass in Gebieten mit hohen Netzentgelten auch höhere Strom- und Gaspreise zu erwarten sind.

Da aber jeder Anbieter für die Durchleitung dieselben Netzentgelte an den Netzbetreiber zu entrichten hat, sind die Endkundenpreise vergleichbar. Der Netzbetreiber muss also jedem Anbieter die Durchleitung zu denselben Bedingungen anbieten, so dass dem Endverbraucher durch die freie Lieferantenwahl keine Nachteile entstehen können.

Wozu Netznutzungsentgelte für die Durchleitung?

Die Netznutzungsentgelte für die Durchleitung von Strom machen etwa ein Fünftel des heutigen Strompreises aus. Für die Netzbetreiber, die für die Instandhaltung und den Ausbau der Netze verantwortlich sind, ist dieses Durchleitungsentgelt die Haupteinnahmequelle, um ihren Aufgaben und Pflichten nachkommen zu können. Denn während die Versorgung des Endkunden Aufgabe der Lieferanten ist, sind die Netzbetreiber ausschließlich für die Bereitstellung der Netzinfrastruktur zuständig. Sie haben somit keine Erlöse aus der Versorgung.

Gas

Rund um Gas

Die Entstehung von Erdgas

Erdgas ist ein Naturgas, das bis zu 95% aus Methan besteht. Das Gas lagert unterirdisch, ist sehr leicht entzündbar und wird gegenwärtig als einer der wichtigsten fossilen Energieträger betrachtet.

Erdgas unterliegt einem ähnlichen Entstehungsprozess wie Erdöl und wird aus diesem Grund auch häufig, mit diesem zusammen entdeckt. Beide Stoffe haben sich vor mehreren Millionen Jahren aus organischen Stoffen gebildet. Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein großer Teil des heute geförderten Gases, vor ungefähr 600 Millionen Jahren entstanden ist. Es gibt aber auch „jüngeres“ Erdgas – dieses soll vor circa 20 Millionen Jahren entstanden sein.

Entstehung von Erdgas

Das Ausgangsmaterial für die Erdgasentstehung lieferten küstennahe Regionen, in denen es ein überdurchschnittlich hohes Angebot an organischen Substanzen gab. Vor allem Plankton, Algen und marine Mikroorganismen bildeten die Grundlage zur Gas- und Ölentwicklung. Diese Organismen der Urmeere, sanken nach ihrem Tod auf den sauerstoffarmen Meeresboden und wurden mit der Zeit von Gesteins- und Erdschichten überdeckt. Dabei wurde das organische Material komplett vom Sauerstoff abgeschlossen. Zum Luftmangel kamen zusätzlich eine Temperaturerhöhung sowie eine Steigerung des Drucks.

Durch das Fehlen von Sauerstoff wurde der vollständige Verwesungsprozess verhindert, wodurch die Entstehung von Faulschlamm begünstigt wurde. Diese Prozesse führten zur Bildung einer biogenen Masse, die mit weiteren Ablagerungen (Sedimenten) aus Gesteins- und Erdschichten bedeckt wurde.

Im Laufe der Jahrhunderte kam es dadurch zu einem steigenden Druckaufbau (+Temperatursteigerungen). Diese äußeren Bedingungen leiteten einen langwierigen chemischen Prozess ein, der die organischen Substanzen in gasförmige Kohlenwasserstoffe umwandelte.

Ein wichtiger Teil bei der Erdgasentwicklung ist die Migration. Dabei wandern die Kohlenwasserstoffe von ihrem Entstehungsplatz (Muttergestein) in ein Speichergestein.

Dort bilden sich Lagerstätten aus denen der fossile Energieträger gewonnen werden kann. Beim „jüngeren“ Erdgas handelt es sich um Erdgasmengen, die ebenfalls infolge einer Zersetzung organischer Stoffe entstanden sind. Der mikrobielle Verfall fand hierbei aber ohne wesentliche Migration, also an Ort und Stelle, statt. Diese jüngeren Gasvorkommen sind zum Beispiel im Voralpenland zu finden.

Besonderheiten beim Erdgas

Befinden sich unter der Gaslagerstätte Mineralien, die Helium enthalten, ist es möglich, dass dieses Gas nach oben diffundiert und sich im Erdgas ablagert. Außerdem kann das Gas, je nach Herkunft, mit stark riechenden organischen Schwefelverbindungen versetzt sein. Durch eine Gaswäsche werden diese Schwefelverbindungen entfernt, da bei der Verbrennung schädliches Schwefeldioxid entstehen würde.

Die Gewinnung von Erdgas

Durch die gestiegenen Preise für Erdöl hat das Erdgas, ein fossiler Energieträger, in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen.

Erdgas lässt sich, ebenso wie auch das Erdöl, in natürlichen Vorkommen finden. Wie der Name schon suggeriert, befinden sich die Lagerstätten ausschließlich unterirdisch. Um das Erdgas zu fördern, sind verschiedenen Methoden und Techniken geeignet, je nach Beschaffenheit der Lagerstätte unterscheiden sich die zur Förderung verwendeten Verfahren teilweise erheblich.

Bei der Lage des betreffenden Vorkommens stellt sich zunächst die Frage, ob das Vorkommen unter einer Landfläche oder unter dem Meeresboden zu finden ist. Bei Erdgasvorkommen, die unter dem Meeresboden liegen, muss für die Förderung eine sogenannte Bohrinsel verwendet werden. Bohrinseln werden auch bei der Förderung von Erdöl verwendet, überhaupt hat die Förderung von Erdöl und Erdgas einige Gemeinsamkeiten. So wird beispielsweise bei der Förderung von Erdöl oftmals auch ein gewisser Anteil an Erdgas zutage gebracht. Dabei handelt es sich aber in der Regel nur um geringe Mengen, der Großteil des Erdgases wird über klassische Bohrmethoden gefördert.

Da Erdgas als unter hohem Druck stehender, gasförmiger Stoff, quasi wie von selbst aus dem Erdgasfeld nach oben steigt, genügt für die Förderung eine Bohrung, die das Vorkommen anzapft und das austretende Erdgas an die Erdoberfläche leitet. Je nach geografischer Lage des Vorkommens kann eine Bohrung bis in Tiefen von circa sechs bis acht Kilometern notwendig sein.

Aufgrund des Drucks, unter dem das Erdgas in der natürlichen Lagerstätte steht, wird das Gas, nach einer erfolgreichen Bohrung, so lange an die Erdoberfläche steigen, bis die Förderung erschöpft ist und der Gasdruck zu niedrig wird.

Methode des Hydraulic Fracturing

Um auch Erdgas zu fördern, welches durch herkömmliche Bohrmethoden nicht, oder nur in begrenztem Umfang, förderbar ist, wurde bereits Mitte des 20, Jahrhunderts die Methode des Hydraulic Fracturing, umgangssprachlich auch als „Fracking“ bekannt, entwickelt (Aus dem englischen to fracture = „aufbrechen“).

Bei dieser Methode wird durch den Einsatz von verschiedenen Chemikalien die Durchlässigkeit der Gesteinsschichten (Lagerstätten) erhöht, in denen das Vorkommen zu finden ist. Durch diese Maßnahme kann das Erdgas leichter an die Oberfläche steigen, beziehungsweise zum Ort der Bohrung durchdringen, um von dort aus gefördert zu werden.

Mithilfe dieser Methode können auch Vorkommen erschlossen werden, die in Gesteinsschichten liegen, welche eine rentable Förderung durch konventionelle Methoden nicht ermöglicht haben. Vor allem in den USA wird das „Fracking“ im großen Umfang betrieben, da sich viele der dortigen Vorkommen auf diese Weise wirtschaftlich sinnvoll erschließen lassen.

Das „Fracking“ lässt sich grundsätzlich sowohl für die Erdgasförderung als auch für die Erdölförderung verwenden, ist aber nicht unumstritten.

Erdgas als Kraftstoff-Alternative

Wer schaut nicht regelmäßig auf die Entwicklung der Benzinpreise. Aber welche Alternative hat man als Autofahrer? Ein Dieselauto – aber hat man die entsprechenden Fahrkilometer?

Ein Elektroauto – ist die Reichweite sinnvoll? Ein Auto mit Gasantrieb – hat man entsprechende Tankstellen in der Nähe? Fragen über Fragen. Doch beim genaueren Hinsehen stellt das Erdgas als Treibstoff eine sehr interessante und zukunftsfähige Alternative zu Benzin und Diesel dar. Denn die derzeitigen Lagervorkommen an Erdgas sollen nach Expertenmeinung noch etwa 160 Jahre ausreichend zur Verfügung stehen. Erdöl hingegen soll nach neuesten Schätzungen nur noch ca. 50 Jahre als Rohstoff nutzbar sein (laut statistischer Reichweite). Außerdem entstehen bei der Verbrennung von Erdgas wesentlich weniger Schadstoffe als bei der Verbrennung von anderen fossilen Rohstoffen.

Gas wird als Kraftstoff in zwei verschiedenen Varianten in Deutschland angeboten:

LPG (Liquid Petrol Gas) und CNG (Compressed Natural Gas).

LPG wird auch als Flüssiggas oder Autogas bezeichnet. LPG ist ein so genanntes Abfallprodukt, dass bei der Verarbeitung von Erdöl entsteht und daher keine regenerative Alternative zum Erdöl.

Eine echte Alternative zu Benzin und Diesel ist jedoch CNG. Dieses Erdgas ist eine natürliche Ressource, die weltweit relativ gleichmäßig verteilt vorkommt. Das reduziert die Transportkosten und -zeiten dieses komprimierten Gases erheblich.

Ein großer Vorteil von CNG ist die hohe Oktanzahl, auch Klopffestigkeit genannt. Die Klopffestigkeit ist ein entscheidendes Qualitätsmerkmal von Kraftstoffen. Je höher die Oktanzahl umso höher die Leistungsfähigkeit und umso niedriger der Verschleiß. Damit diese höhere Leistung auch genutzt werden kann, muss das Fahrzeug mit einem speziell auf diesen Treibstoff angepassten Motor ausgestattet sein.

CNG sorgt für einen geringeren Treibstoffverbrauch, eine verbesserte Wirtschaftlichkeit und eine größerer Reichweite je Tankfüllung. Die saubere Verbrennung von CNG sorgt ebenfalls für eine verbesserte CO2-Bilanz.

Das ist ein wichtiger Schritt Richtung Zukunft. Als kleiner Wermutstropfen bleiben die  hohen Kosten für das Umrüsten bestehender Fahrzeuge auf CNG – deshalb sollte der Kauf eines entsprechenden Neuwagens favorisiert werden.

Erdgas und Flüssiggas – Was sind die Unterschiede?

Gas ist eine beliebte Energiequelle, gerade in der heutigen Zeit in der Rohstoffe immer knapper werden. Umso wichtiger, sich einmal genauer mit zwei wichtigen Gasarten bekannt zu machen.

CNG und LPG. Hinter der englischen Abkürzung für CNG (Compressed Natural Gas) verbirgt sich das bekannte Erdgas. Wie der Name schon sagt, ist es ein brennbares Naturgas, das unter der Erde in tiefen Gesteinsschichten zu finden ist. Hauptbestandteil dieses Gases ist Methan. Je nach Fundort kann der Methangehalt jedoch variieren. Die Dichte von Erdgas ist gering und leichter als Luft. Erdgas entsteht unter ähnlichen Vorgängen wie Erdöl. Luftabschluss, erhöhter Druck und abgestorbene Kleinstlebewesen sind drei wichtige Faktoren zur Bildung von Erdgas.

Erdgas dient uns heute hauptsächlich als Strom- und Wärmeproduzent sowie auch als Kraftstofflieferant für Autos.

Die andere Gasart, von der  man sicher schon einmal gehört hat, ist LPG. Meist im Ausland hat man diese 3 Buchstaben an Tankstellen schon einmal gesehen.

Hinter LPG (Liquefied Petroleum Gas) verbirgt sich Flüssiggas. Diese Gasart wurde durch Kühlung und Kompression, das heißt unter großem Druck, verflüssigt. Hauptbestandteile von Flüssiggas sind Propan und Butan. Flüssiggas nutzt man überwiegend für Heiz- und Kochzwecke sowie als Treibstoffquelle für Ottomotoren im Kraftfahrzeugbereich.

Da beide Gasarten als Energiequelle für Kraftfahrzeuge verwendet werden, sind hier noch einmal die Unterschiede von CNG und LPG kurz zusammengefasst:

  • CNG besteht überwiegend aus Methan – LPG hauptsächlich aus Propan und Butan.
  • CNG wird gasförmig transportiert, das heißt unter hohem Druck durch Pipelines.
  • LPG wird in flüssigem Zustand transportiert und erst im Moment der Anwendung wieder in Gas umgewandelt.

Das heißt, es wird über Tankwagen zur Tankstelle transportiert. Erdgas dagegen kommt über ein Leitungsnetz unterirdisch direkt zur Tankstelle. Der mit dem Transport über die Straße in Verbindung stehende Schadstoffausstoß entfällt.

Zudem ist der Energiegehalt von Erdgas gegenüber Flüssiggas wesentlich höher, nämlich fast doppelt so hoch. Daher ist Erdgas als Kraftstoff auch konkurrenzlos günstig. Gegenüber Diesel können etwa 30% und im Vergleich zu Benzin sogar rund 50%eingespart werden. Und auch gegenüber Flüssiggas beträgt die Einsparung rund 20%.

Bei der Entscheidung für ein gasbetriebenes Fahrzeug ist außerdem zu beachten, dass nur mit Erdgasfahrzeugen in Tiefgaragen geparkt werden darf. PKWs mit Flüssiggas-Antrieb ist das nicht gestattet, da Flüssiggas schwerer ist als Luft und sich im Bodenbereich sammeln kann.

Abschließend kann man sagen, dass CNG – also Erdgas – durch seine höhere Umweltverträglichkeit sowie die hohen Einsparmöglichkeiten überzeugt.

Regenerative Energien

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG trat in Deutschland bereits im Jahr 2000 in Kraft und wurde das letzte Mal im Jahr 2012 erneuert. Nach dem EEG soll die Einspeisung von Strom, der durch erneuerbare Energien entstanden ist, geregelt werden. Dabei ist ebenfalls festgelegt, wie die Erzeuger zu vergüten sind.

Die Inhalte des EEG

Durch die Einführung des EEG wurde der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland forciert. Nach dem Gesetz werden die Betreiber von regenerativen Stromerzeugungsanlagen mit einem fest garantierten Vergütungssatz pro Kilowattstunde bezahlt. Dies geschieht für eine Dauer von 20 Jahren nach Errichtung der Anlage. Wie hoch die Vergütung im Einzelnen ist richtet sich nach verschiedenen Faktoren wie:

  • Standort
  • Größe der Anlage
  • Art der Stromerzeugung

Der Vergütungssatz, der sich ergibt, verändert sich dann über die gesamten 20 Jahre nicht mehr.

Die Sätze unterliegen einer jährlichen Degression.

Der garantierte Vergütungssatz wird also niedriger je später eine Anlage zur Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien in Betrieb genommen wurde. Der Degressions-Satz wurde im EEG verankert, weil so erreicht werden soll, dass Anlagen schneller an das Netz gehen.

Das EEG regelt auch, dass Strom, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, vorrangig in das Versorgungsnetz eingespeist werden muss. Daher haben Anlagen-Betreiber ein Vorrecht darauf, schnellstmöglich an das Netz angeschlossen zu werden, damit die Abnahme des Stroms unverzüglich erfolgt.

Sollte die Netzkapazität nicht ausreichend sein, muss diese sogar vom Betreiber erweitert werden.

Sinn des EEG

Das EEG hat zum Ziel, regenerative Energien in Deutschland zu fördern und weiter zu entwickeln.

Dass dieses Ziel erreicht wurde, zeigen nicht zuletzt die aktuellen Zahlen. Während beispielsweise im Jahr 2000 nur 6,4 % des Stroms aus erneuerbaren Energien enstammten, ist diese Zahl im Jahr 2012 auf 25 % und im Jahr 2017 bereits auf 36 % angestiegen. Zielsetzungen zufolge sollen bis zum Jahr 2025 in Deutschland 40-45 % des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen.

Daraus resultierte auch eine Einsparung von etwa 75 Millionen Tonnen Treibhausgas (bis zum Jahr 2010).

Des Weiteren wurden durch die „Erneuerbare Energien“ auch über 380.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Derzeit wird an einem neuen Energiemarktdesign gearbeitet. Denn durch die Subventionierung der Erneuerbaren Energien durch das EEG müssen sie sich nicht mit den Marktpreisen messen. Die Herstellung der Wettbewerbsfähigkeit ist damit die Herausforderung, die es in den nächsten Jahren zu lösen gilt.

Regenerative Energien

Windkraft

Windkraftanlagen

Windenergie wird als regenerative Energiequelle bezeichnet und nutzt zur Energiegewinnung die sich in der Atmosphäre bewegenden Luftmassen. Windkraft wird mittels technischer Methoden gewonnen und ist eine der so genannten erneuerbaren Energien. Mithilfe von Windkraftanlagen kann mittlerweile weltweit ein hohes Maß des Strombedarfes gedeckt werden.

Reise in die Vergangenheit

Die Windenergie wurde schon früher mithilfe von Windmühlen sowie Segelschiffen erfolgreich genutzt. Aber auch für die Luftfahrt sowie für Erkundungen der Erde mit dem Heißluftballon war und bleibt sie unerlässlich. Nach der Entwicklung des Generators lag dann der Gedanke nicht fern, die Windenergie ebenfalls für die Stromerzeugung zu nutzen. Somit wurde der Grundstein für eine erneuerbare Energieform gelegt, mit der man zugleich die Entwicklung heutiger moderner Windkraftanlagen maßgeblich anstieß.

Die Vorteile auf einen Blick

Windkraftanlagen sind klimaunabhängig und sowohl auf See als auch an Land einsetzbar, ganz gleich ob direkt an der Küste, im Gebirge oder auf dem Flachland. Studien haben ergeben, dass deutschlandweit bis zum Jahr 2020 ca. zwanzig Prozent des Strombedarfs abgedeckt werden könnten und das bei einer Landflächennutzung für Windenergieanlagen von lediglich 0,75 Prozent.

Wind ist nicht planbar

Die große Schwierigkeit bei der Windenergie ist, dass nicht planbar ist, wann, in welcher Stärke und für welchen Zeitraum der Wind weht. Die Steuerung und die Abstimmung der verschiedenen Windkraftwerke untereinander, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, ist daher eine sehr diffizile Angelegenheit. Eine weitere Schwierigkeit ist der Transport des erzeugten Stroms. Windkraftanlagen stehen in der Regel auf großen Freiflächen oder sogar offshore, also meist genau dort, wo kein Verbraucher in der Nähe ist.

Das bedeutet, es werden entsprechende Leitungen benötigt, um den Strom an die Stelle zu transportieren, an der er benötigt wird. Diese Thematiken werden im Rahmen der Energiewende heiß diskutiert.

Zukunftssichere umweltschonende Energiequelle

Die Art der Energiegewinnung ist nicht nur zukunftssicher, sondern schont auch nachhaltig die Umwelt aufgrund des sehr geringen CO2-Ausstoßes. Daher gilt die Windenergie als wichtige Erkenntnis und Maßnahme, um der globalen Erderwärmung entgegenzuwirken.

Unabhängig von der Transportfrage ist Wind zudem weltweit verfügbar und somit ist gewährleistet, dass diese Energieversorgung überall erfolgen kann.

Regenerative Energien

Wasserkraft

Wasserenergie

Bereits im Altertum haben die Menschen begonnen mit Wassermühlen Energie zu erzeugen. Damit gehört die Wasserenergie zu den ältesten Energiequellen der Menschheit.

Auch in der heutigen Zeit stellt die Wasserenergie eine der bedeutendsten Energiequellen dar. Weltweit wird der Strombedarf bereits zu 18 Prozent durch den Nutzen von Wasser gewonnen und ist damit gleich auf mit der Kernenergie.

Der Hauptbestandteil der Wasserenergie liegt in seinem regenerativen Kreislauf. Dabei verdunstet das Wasser und es entstehen Regenwolken. Der daraus resultierende Regen lässt das Wasser von höheren Lagen in niedrigere ablaufen. Die Energie, welche das Wasser während des Ablaufens erzeugt, nutzen Menschen zur Stromerzeugung.

Umwandlung der Strömungsenergie in elektrische Energie

So genannte Wasserkraftwerke machen sich so die Strömungsenergie des Wassers zu Nutzen und wandeln diese in elektrische Energie um. Dabei staut ein Wehr Wasser auf, lässt es in die Kanäle zu den Turbinen laufen und von den Turbinen zu dem Generator, welcher die Energie mit einem sehr hohen Wirkungsgrad umwandelt. Umweltschützer können aufatmen, denn diese Energieerzeugung erfolgt ganz ohne Schadstoffe. Das genutzte Wasser wird, ohne jegliche Veränderung, nach dem Durchlaufen in das ursprüngliche Flussbett zurück geleitet.

Die Anzahl der verschiedenen Wasserkraftwerke beläuft sich allein in Deutschland auf ca. 8000. Diese erzeugen so viel Energie, um 6 Millionen Haushalte mit Strom zur versorgen. Das bedeutet, etwa 3,5 Prozent des Gesamtbedarfs an Strom wird in Deutschland durch Wasserenergie gewonnen. Zudem ist der Ausbau noch lange nicht beendet. In den nächsten Jahren sollen etwa 2000 Megawatt Strom durch weitere Wasserkraftwerke generiert werden.

Dabei spielt insbesondere die Modernisierung und Wiederinbetriebnahme bereits vorhandener Anlagen eine wesentliche Rolle. Nicht zuletzt, weil viele Verbraucher in der Wasserenergie eine beliebte regenerative Energiequelle sehen, sondern auch weil der Bau von neuen Kraftwerken, verbunden mit Eingriffen in das ökologische Gleichgewicht, hohe Investitionen erfordert.

Regenerative Energien

Sonnenenergie

Solarenergie

Die Solarenergie, auch Sonnenenergie genannt, wird von den Menschen in immer größerem Umfang genutzt. Seit Millionen von Jahren schickt die Sonne ihre Energie auf die Erde, welche in Form von Strom, Wärme oder chemischer Energie für die Menschen nutzbar gemacht werden kann.

Sehr häufig wird die Solarenergie im privaten Bereich zur Erzeugung von Strom genutzt und dadurch werden Kosten erheblich gesenkt.

Wissenschaftliche Messungen belegen, dass sich seit den Aufzeichnungen die Sonneneinstrahlung nicht geändert hat. Es ist also davon auszugehen, dass sich auch in den nächsten Jahrhunderten kaum etwas daran ändern wird. Ein Problem besteht in der wechselnden Sonneneinstrahlung auf die Solarkollektoren.

Damit jeder Sonnenstrahl optimal genutzt werden kann, ist eine ausgeklügelte Mess- und Regeltechnik erforderlich. Mit der Regeltechnik wird dafür gesorgt, dass möglichst viel Strom aus der Solarenergie an der Steckdose ankommt. Wird aus diesem Bereich kein Strom geliefert, so wird automatisch auf das öffentliche Stromnetz umgeschaltet.

Viele Eigenheimbesitzer möchten diese neue Technik auf ihrem Haus nutzen, allerdings sind dabei einige Dinge zu beachten. Das Gebäude muss an einer sonnigen Stelle gebaut sein, denn wer sein Haus im Tal stehen hat, bekommt zu wenig Sonnenlicht. Für diese Hausbesitzer ist die Anschaffung einer Photovoltaikanlage sinnlos. Auch der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen muss optimal eingestellt werden und ist regional sehr unterschiedlich.

Sonnenenergie – Unbegrenzte Energieform

Die Sonnenenergie steht den Menschen praktisch in unbegrenzter Form zur Verfügung und wird mit der Verbesserung der Technik weiter an Bedeutung gewinnen. Auch Firmen setzen auf Energie der Sonne und haben deshalb große Solarparks errichtet. Leider ist die heutige Technik noch nicht so weit, dass die Solarenergie über längere Zeit gespeichert werden kann.

Kritikpunkt: Umweltbewusste Personen kritisieren die Herstellung von Photovoltaik-Anlagen. Bei der Produktion wird sehr viel Wasser benötigt, was die Bilanz der umweltschonenden Nutzung von Energie nach unten senkt. Allerdings ist auch bei diesem Punkt davon auszugehen, dass die Forschung dazu führt, dass der Wasserverbrauch zukünftig deutlich gesenkt wird.

Regenerative Energien

Biomasse und Geothermie

Biomasse und Geothermie

Mit der zunehmenden Knappheit der fossilen Energieträger gewinnen erneuerbare Energieträger wie Geothermie und Biomasse zunehmend an Bedeutung. In Anbetracht der globalen Erderwärmung und der Knappheit der fossilen Energieträger können gerade diese Energieformen, aber auch Sonnenenergie, Wind- und Wasserkraft in der Zukunft eine bedeutende Rolle bei der Energieversorgung einnehmen.

Biomasse

Biomasse besteht aus organischen Stoffen, aus denen sich Energie gewinnen lässt und die pflanzlichen oder tierischen Ursprungs (Holz, Stroh, Gülle, etc.) sind. Biomasse wird in zwei Gruppen unterteilt: regenerierbare Rohstoffe und organischer Abfall.

Energieträger aus Biomasse sind beispielsweise: Brennholz, Pellets und Bioethanol. Biomasse wird beispielsweise zur Wärmeversorgung in großen Anlagen eingesetzt oder auch zur Fernwärmeversorgung.

Geothermie

Geothermie, auch Erdwärme genannt, ist in der Erdkruste gespeicherte Energie. Diese Energie wird immer noch unterschätzt, doch in der Tiefe liegt viel Kraft. Der größte Anteil der Erdmasse ist an die 1000 Grad Celsius heiß. Das bedeutet, unter der Erde ist viel Wärme gespeichert. Und sofern diese zugänglich und nutzbar ist, zählt die Geothermie zu den regenerierbaren Energieformen, die zum Heizen Verwendung finden kann, aber auch zur Erzeugung von elektrischem Strom.

Vorteile der Energieformen

Beide regenerativen Energieformen, also sowohl Geothermie als auch Biomasse, sind grundlastfähig und damit dort einsetzbar, wo immer momentan Nachfrage besteht. Dies ist ein Vorteil gegenüber der Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen, die von der eingestrahlten Sonnenenergie abhängig ist. Durch die Nutzung von Biomasse und Geothermie werden fossile Energieträger geschont. So ist beispielsweise bei einer Pelletheizung Holz anstatt Kohle der Brennstoff.

Vergleich Biomasse und Geothermie – Fazit

Bei der Verwendung von Biomasse sind hohe Temperaturen möglich, allerdings sind die Rohstoffpreise relativ hoch und Biomasse ist knapp. Im Vergleich dazu ist Geothermie im Überfluss vorhanden. Die Erschließung ist zwar sehr zeitaufwendig, dafür aber sehr preisstabil. Angesichts der Knappheit der fossilen Rohstoffe und der Tatsache, dass weniger schädliche Emissionen in die Umwelt gelangen, gehören Biomasse und Geothermie zu den zukunftsweisenden Energieträgern.

Außerdem ist zu beachten, dass auch Biogase und Biokraftstoffe aus Biomasse hergestellt werden. Für eine zukunftsweisende Verwendung sollten beide Energieträger, wenn möglich mit optimierter Speichertechnik, eingesetzt werden. So könnten die Vorzüge beider Energieträger in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und der technischen Möglichkeiten miteinander verknüpft werden.

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