Aus Biogas wird Strom
Im Zuge der Energiewende und der Förderung erneuerbarer Energien rückt eine Energieform immer mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit: das Biogas. Erzeugt wird es in unterschiedlich großen Biogasanlagen durch das Vergären von Biomasse. Der Begriff Biomasse beinhaltet sowohl Abfall- und Reststoffe wie Speisereste, Klärschlamm, Gülle und Mist, als auch nachwachsende pflanzliche Rohstoffe, zum Beispiel Mais, Gras, Futter- und Zuckerrübe.
Die Biogasanlage
Um das Ausgangsprodukt Biomasse zur Gärung zu bringen, wird es im sogenannten Fermenter mit anaeroben Bakterien versetzt, die Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette hauptsächlich in Methangas und CO2 umwandeln. Der Fermenter selbst ist ein hermetisch abgedichteter, wärmeisolierter Behälter aus Stahl oder Beton.
In seinem Innenraum befindet sich ein Rührwerk, das die Biomasse bei einer Temperatur von 35 – 40 Grad Celsius gleichmäßig durchmischt. Das bei der Gärung entstandene Gasgemisch wird nun entschwefelt, getrocknet und mit Frischluft versetzt. Danach wird es in einen Gasmotor geleitet, entzündet und verbrannt. Mit der freiwerdenden Energie wird eine Kurbelwelle in Gang gesetzt, die ihrerseits mit einem Generator gekoppelt ist. Dieser erzeugt nun den elektrischen Strom.
Vorteile und weitere Verwendung von Biogas
Die Erzeugung und Verbrennung von Biogas ist CO2-neutral. Die Verwendung von Biogas ausschließlich zur Stromerzeugung ist wirtschaftlich und klimatechnisch ebenso wenig zielführend wie seine rein thermische Verwertung. Am sinnvollsten genutzt wird Biogas dann, wenn es gleichzeitig zur Strom und Wärmeerzeugung eingesetzt wird. Mit der Technik der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) weist es die beste Klimabilanz auf.
Biogas wird wie Erdgas auch zum Heizen und in der Küche verwendet, da es entsprechend aufbereitet ohne Probleme in das Erdgasnetz eingeleitet werden kann. Auch Kraftfahrzeuge mit Erdgasmotor können mit Biogas betrieben werden.
Lokal kann die bei der Biogaserzeugung anfallende Abwärme ebenfalls sehr leicht genutzt werden. Das kommt vor allem kleineren und landwirtschaftlichen Betreibern sehr entgegen.